Arbeitsgemeinschaft Elternbeiräte an Gymnasien im Regierungsbezirk Stuttgart

Stuttgarter Zeitung über die ARGE-Aktion zum Unterrichtsausfall

Eltern kritisieren Schulaufsicht Maulkorb in Sachen Unterrichtsausfall?

Von  13. April 2018 - 17:17 Uhr

Die Eltern der Gymnasien im Regierungsbezirk Stuttgart wollen Klarheit über den wahren Unterrichtsausfall. Doch das Regierungspräsidium blockiere ihre Umfrage an den Schulen, klagen sie.

Häufig fallen Schulstunden aus. Wie oft, weiß man nicht so genau. Foto: photothek Häufig fallen Schulstunden aus. Wie oft, weiß man nicht so genau. Foto: photothek

Stuttgart - Elternvertreter der Gymnasien im Regierungsbezirk Stuttgart sind verärgert und enttäuscht vom Regierungspräsidium Stuttgart. Sie wollen von den Schulen genauere Daten darüber, wie viel Unterricht an den Schulen ausfällt und haben ihnen entsprechende Fragebogen geschickt.

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Eltern werfen RP Rechtsverstoß vor

Jetzt erheben sie schwere Vorwürfe gegen das Regierungspräsidium Stuttgart. Die Schulaufsichtsbehörde halte die Schulleitungen an, den Elternvertretern Auskünfte zum Unterrichtsausfall zu verweigern, kritisiert Bernhard Herp, der Vorsitzende der Arge Stuttgart, einer Arbeitsgemeinschaft der Elternvertreter. Das betrachtet die Arge „als klaren Rechtsverstoß und als Störung des Schulfriedens“, schreibt Herp.

Die Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) sieht Herp auf der Seite der Eltern. Er beruft sich auf eine Antwort Eisenmanns auf eine Landtagsanfrage. Darin verweist die Ministerin auf wöchentliche Bilanzen, die die Schulleitungen erstellen sollen. Den Eltern soll demnach auf Antrag Einsicht in diese Bilanzen gewährt werden.

Eisenmann stellt sich hinter die Eltern

Landesweit gibt es bisher nur einmal im Jahr eine Stichprobe des Ministeriums. Das finden die Eltern wie Eisenmann unbefriedigend. „Vor diesem Hintergrund halte ich das Anliegen der Eltern absolut für nachvollziehbar“, erklärte Eisenmann auf Nachfrage. Sie kündigte an, das Ministerium plane künftig mehrmals im Jahr eine Vollerhebung der Daten. „Wir brauchen eine deutlich verlässlichere Datenbasis, um insgesamt besser reagieren zu können und um für mehr Transparenz auch gegenüber den Eltern sorgen zu können“.

Regierungspräsidium prüft die Rechtslage

Das Regierungspräsidium Stuttgart weist die Vorwürfe der Eltern zurück. „Selbstverständlich hat das Regierungspräsidium Stuttgart keiner Schulleitung untersagt, den Elternvertretungen Auskünfte über Unterrichtsausfall an ihrer Schule zu geben“, erklärt eine Sprecherin. Doch sei eine eigene Erhebung, wie sie von der Arbeitsgemeinschaft initiiert worden sei, etwas anderes und gehe über das allgemeine Informationsrecht der Eltern hinaus. Die „genauere Prüfung der Thematik“ sei noch nicht abgeschlossen. „Sobald wir zu einem Ergebnis gekommen sein werden, werden wir dies mit den Beteiligten erörtern“, kündigt die Sprecherin an.

Der Artikel der Stuttgarter Zeitung online.