AKTUELLES
ARGEn des Landes streben Volksbegehren zu G9 an
Liebe Mitglieder der ARGE Stuttgart,
die Vorstände der Arbeitsgemeinschaften der Gymnasialen Elternvertreter in den Regierungsbezirken Stuttgart, Karlsruhe, Tübingen und Freiburg haben in einer gemeinsamen Sitzung beschlossen, das Bündnis "G9 jetzt! BW" beim Versuch zu unterstützen, mit einem Volksbegehren ein neun-jähriges Gymnasium als Regel-Gymnasium in Baden-Württemberg zu erreichen. In der Vorbereitung für diese Aktion laden wir zu einer Videokonferenz ein, bei der wir mit allen daran teilnehmenden Eltern Informationen zum Verfahren austauschen können.
Hier ist der Einwahllink für die Videokonferenz:
https://lecture.senfcall.de/lan-nbp-dyc-fon
Dieses Rundschreiben der ARGE-Stuttgart geht an alle Elternbeiratsvorsitzenden mit der herzlichen Bitte um Teilnahme an der Videokonferenz am 05.Juli 2022 um 19.30 Uhr, aber auch an alle interssierten Eltern ohne ein Elternbeiratsmandat.
Bitte, liebe Elternvertreter, leiten Sie die angeschlossenen Informationen an die Elternvertreter an Ihren Schulen weiter!
Mit herzlichen Grüßen und der Bitte um lebhafte Teilnahme
Michael Mattig-Gerlach
Und hier der Aufruf der Aktion "G9 jetzt! BW" zur Videokonferenz am 5.Juli 2022 um 19.30 Uhr:
Bündnis G9 jetzt! und ARGEn:
Wir machen uns stark für unsere Kinder! ...und brauchen Ihre Unterstützung für ein Volksbegehren.
Seit 5 Jahren setzt sich "G9 jetzt BW!" für das 9-jährige Gymnasium in BaWü ein.
Im letzten Jahr kamen Lehrervertreter sowie Unterstützer aus Hochschulen dazu: Als Bündnis G9 jetzt! ging die Reise weiter. Inzwischen sind auch die ARGEn (Arbeitsgemeinschaften der gymnasialen Elternvertreter) mit uns für das G9 in BaWü aktiv. Die Politik lehnt mittlerweile jegliche Diskussion ab, deshalb greifen wir zum stärksten basisdemokratischen Mittel, das uns zur Verfügung steht:
Das Volksbegehren für G9 – und hierzu brauchen wir SIE!
Am 05.07.2022 um 19:30 Uhr veranstalten wir eine Videokonferenz für alle, die helfen möchten, das G9 in BaWü flächendeckend umzusetzen und auch zu verhindern, dass unsere wenigen G9-Modellschulen beendet werden.
https://lecture.senfcall.de/lan-nbp-dyc-fon
Die Landesregierung scheint die Situation an den Schulen schönreden und die Probleme aussitzen zu wollen. Das Kultusministerium gibt vor, keine Ahnung davon zu haben, wie viele Stunden am Gymnasium mittlerweile schon ausgefallen sind, ob Aufholmaßnahmen ankommen oder wie es um den Leistungsstand der Schülerinnen und Schüler steht. Obwohl die Zeit fehlt, Versäumtes im Unterricht nachzuarbeiten, wird dennoch der Druck massiv erhöht und so die Verantwortung für den Lernerfolg an die Familien weitergegeben. Die Zahl psychisch massiv belasteter Kinder und Jugendlicher steigt besorgniserregend. Anstatt sich flexibel um diese gravierenden aktuellen Probleme zu kümmern, haften die bildungspolitisch Verantwortlichen weiterhin an ihrem bereits vor Corona festgelegten ideologischen Kurs und schaffen fast 7000 zusätzliche Stellen in der Verwaltung, statt in die Bildung zu investieren.
Dies ist absolut verantwortungslos!
Seit der Einführung 2004 in BaWü – als reine Sparmaßnahme ohne pädagogischen Grund – riss die Kritik am 8-jährigen Gymnasium nicht ab. Auch angebliche „Weiterentwicklungen“ waren lediglich Flickschusterei und konnten die grundsätzlichen negativen Auswirkungen des beschleunigten Bildungsgangs zum Abitur nicht abschwächen. Erst kürzlich sprachen sich in einer repräsentativen forsa-Umfrage 91% der Eltern über alle Schularten für ein grundsätzliches G9 am Gymnasium und die Wahlfreiheit, diesen Weg um ein Jahr zu verkürzen, aus.
Keine Zeit für Persönlichkeitsentwicklung oder außerschulische Aktivitäten bei einem wöchentlichen Arbeitspensum, das viele Erwachsene nicht leisten müssen; oberflächliches Bulimie-Lernen ohne die Möglichkeit zum Wiederholen oder Vertiefen; fehlende Reife, um komplexe oder abstrakte Lerninhalte wirklich erfassen zu können – dies sind die schwerwiegendsten Nachteile des Turbo-Abiturs. Folgerichtig rutschte unser Bundesland mittlerweile im bundesweiten Ranking von ganz oben auf einen mittleren Platz.
Auch für eine dringend gebotenen Anpassung der Lerninhalte an die Erfordernisse unserer globalisierten Welt (z.B.: IT-Kenntnisse, Klimawandel, geopolitische Zusammenhänge, Demokratieverständnis u.v.m.) fehlt im 8-jährigen Bildungsgang die Zeit. Von einer umfassenden und vertieften Allgemeinbildung als Vorbereitung auf ein Studium – eigentlich schon immer das Kriterium der gymnasialen Bildung – kann in BadenWürttemberg leider nicht mehr die Rede sein. Zudem schicken wir unsere Abiturienten mit diesem Handicap der verkürzten Gymnasialzeit in den deutschlandweiten Wettbewerb um Studienplätze, akademische Abschlüsse oder Ausbildungsplätze. Denn im Gegensatz zu Baden-Württemberg stellten ALLE anderen westdeutschen Flächenländer – als letztes beschloss dies vor wenigen Wochen das Saarland – mittlerweile wieder auf G9 um und besitzen folglich auch viel mehr Spielraum, den durch Corona versäumten Unterricht nachzuarbeiten und die damit einhergehenden Lernlücken aufzuholen.
Unsere Regierung lehnt nicht nur diesen Strukturwandel rigoros ab, zusätzlich sieht es danach aus, dass man sogar die Laufzeit der 43 G9-Modellschulen beenden möchte. Im vom Kultusministerium einberufenen Arbeitskreis „Gymnasium 2030“ wurde zudem deutlich, dass die Innovation des Gymnasiums nichts kosten dürfe – in Zeiten von Corona und angesichts riesiger Flüchtlingsströme aus der Ukraine eine geradezu wahnwitzige Einschränkung, zumal Ausgaben für Bildung Investitionen in die Zukunft sind und keine Kosten.
Für die Gymnasiasten, die dies brauchen und wünschen, wäre es eine elegante und sofort umsetzbare Lösung, auf das neunjährige Gymnasium im Sinne eines „Corona-Aufholjahres“ umzusteigen. Zusätzlich sollte für jene Schülerinnen und Schüler, die dies möchten, weiterhin ein 8-jähriger Weg zum Abitur angeboten werden. Sehen Sie bitte Näheres hierzu in unserer Petition openpetition.de/!aufholjahr Zusätzlich zu unseren bisherigen Petitionen möchten wir gerne ein Volksbegehren für G9 initiieren. Dieser Schritt bildungsaktiver Eltern, der wesentlich mehr Druck auf die Politik erzeugen kann als eine Petition, brachte in mehreren Bundesländern die Umstellung auf das neunjährige Gymnasium maßgeblich voran. Hierzu benötigen wir allerdings ein tragfähiges Netz aktiver Mitstreiter, das sich über unser ganzes Bundesland spannen sollte. Denn als Voraussetzung müssen in einem sogenannten Volksantrag zunächst mehr als 35 000 Unterschriften gesammelt werden.
Und hier dürfen nun auch Sie bitte aktiv werden:
Wir organisieren am Dienstag, 05.07.2022 um 19:30 Uhr eine Videokonferenz, in der wir Sie – unsere zukünftigen aktiven Mitstreiter – kennenlernen möchten und gemeinsam mit Ihnen kreative Ideen sammeln werden, wie wir die Voraussetzungen für ein Volksbegehren zügig schaffen.
Sie können unter folgendem Link an dieser virtuellen Sitzung teilnehmen: https://lecture.senfcall.de/lan-nbp-dyc-fon
Wir freuen uns auf Sie! Es grüßen Sie herzlich Anja Plesch-Krubner und Corinna Fellner für Bündnis G9 jetzt! und die Arbeitsgemeinschaft der ARGEn